Beim Ventile Einstellen ist gleichzeitig immer auch das axiale Spiel der Kipphebel zu kontrollieren und ggf. zu korrigieren, indem entweder die Zugankermuttern gelöst, die Kipphebelböcke zusammengedrückt und danach die Muttern wieder festgezogen werden, oder die Kipphebel müssen dazu ausgebaut werden, damit man entsprechende Distanzscheiben einlegen kann.

ImageDiese Einstellerei kann ganz schön nerven, da man gleichzeitig die Kipphebelböcke zusammendrücken muß, das axiale Spiel von 0,05mm nicht unterschreiten darf und die Motorschrauben in einer bestimmten Reihefolge festziehen sollte (und das ganze gleich vier mal). Außerdem sollte man es wenn möglich vermeiden, die Bundmuttern zu oft auf und wieder zuzudrehen, was ja bei der Einstellung unumgänglich ist: Gerne werden diese Schrauben zu stramm vorgespannt und dann kann es leicht passieren, daß sich die Zuganker aus der Verschraubung im Motorblock lösen, weil die Alugewinde langsam nachgeben. Merken kann man das z.B. beim Festziehen, wenn die Zuganker langsam kommen, oder durch einen Leistungsverlust auf einem oder beiden Töpfen. Dann kann es nämlich sein, daß die Kompression nicht mehr stimmt, weil es durch die Zylinderkopfdichtung "pfeift". Ein weiterer Nachteil der original Kipphebellagerung liegt in der Konstruktion aus zig Einzelteilen und in dem sich v.a. im Fahrbetrieb vergrößerten Axialspiel, was sich vor allem bei warmem Motor mit entsprechender Geräuschkulisse meldet.

ImageUm eine Vergrößerung des Axialspiels durch Verschieben der einzelnen Böcke im Fahrbetrieb zu vermeiden, gibt es zwei gängige und bekannte Varianten. Hier wird zunächst eine davon vorgestellt, die z.B. auch die Firma Motoren-Israel anbietet:

Die bestehenden Lagerböcke werden samt der dicken Distanzscheiben entfernt und durch einteilige Kipphebelböcke aus Stahl ersetzt, die breitflächig auf dem Zylinderkopf "schwimmend" aufsitzen. Die Serienkipphebel werden an der Oberseite 7mm abgedreht und dort werden Axialnadellager eingefügt. Auf diese Weise lassen sich die Kipphebel spielfrei und weitaus leichtgängiger einbauen.
ImageDer weitere Vorteil ist, daß der Ventiltrieb durch diese Maßnahme "massiver" wird und die Neigung verliert, bei etwa 4700 U/min in starke Resonanz zu geraten. Die mit dem axialen Spiel verbundenen Geräusche fallen weg und durch die Gewichtsreduzierung der Kipphebel, die man mit der Verwendung von leichten Ventileinstellschrauben noch weiter verbessern kann, wird der Ventiltrieb ebenfalls standhafter und williger für höhere Drehzahlen. Hierbei kommt ebenfalls zum tragen, daß sich das Axialspiel im Originalmotor im betriebswarmen Zustand um etwa 0,2mm vergrößert, was eine Verschiebung der Steuerzeiten um mehrere Grad an der Kurbelwelle bedeutet. Durch die einteiligen Kipphebelböcke und den spielfreien Einbau der Kipphebel wird das verhindert, was als minimale Leistungssteigerung und willigeres Ausdrehen bemerkbar sein sollte.

 

Links:
2V einteilige Kipphebelböcke einbauen
2V Ventilspiel und Kipphebel Axialspiel einstellen
2V Einteilige Kipphebelboecke: Materialauswahl und Zeichnung
2V Weierstall-Kipphebelumbau